Projekte

  • LauterStarke FrauenProjekt zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung
  • Depressionen und psychosomatische Störungen bei Behinderung/chronischer Erkrankung als Thema im Fokus der SelbsthilfeDepressionen und psychosomatische Störungen bei Behinderung/chronischer Erkrankung im Fokus der Selbsthilfe unter genderspezifischen Aspekten

Aktuelles

Super Beteiligung bei "NRW vernetzt sich!" - und viele schöne Rückmeldungen

Vielen Dank!

Ein Kartenausschnitt mit vielen verschieden-farbigen Symbolen und Markierungen.
Die bunten Punkte zeigen an, woher die Teilnehmenden am 2. Juli kamen. Weiße Herzen im lila Kreis stehen für Frauenbeauftragte.

Noch immer erleben Frauen und Mädchen mit Behinderung häufiger Gewalt. Sie finden aber kaum Schutz und Hilfe.  Am 2. Juli trafen sich im Zoom über 300 Frauen (und ein paar Männer) aus Anlaufstellen in ganz NRW: Wir alle wollen die Schutz-Lücke für Frauen mit Behinderung weiter schließen. 
Wir haben dieses Treffen zusammen mit dem Netzwerk Gewaltschutz inklusiv organisiert. Elena Doudis und Ronja Runge vom Projekt SiStaS – vernetzt! haben das Meiste vorbereitet. Sie haben in den letzten Jahren die Arbeit der Werkstatt-Frauenbeauftragten unterstützt, z.B. durch inklusive Vernetzungs- und Fachveranstaltungen. Die Frauenbeauftragten sind ja Peer-Beraterinnen wichtig für den Gewaltschutz.

So wollten wir arbeiten: Digital und inklusiv, landesweit und in regionalen Gruppen vernetzt.
Und wir haben es hinbekommen mit insgesamt über 300 Teilnehmende, die sich in 18 regionalen Arbeitsgruppen getroffen haben und sich 780 mal im digitalen Chat gemeldet haben!
Es war lebhaft, interaktiv und zugleich inklusiv – und gegen Ende haben wir fast geweint, weil ihr so viele schöne Rückmeldungen zur Arbeit im SiStaS-Projekt gegeben habt. Vielen Dank dafür!

Abbild der Beratungslandschaft und regionale Bezüge

Wir hatten so viele Anmeldungen, dass wir leider einige Frauen absagen mussten, vor allem einzelnen Frauen. Wir wollten trotz der Obergrenze viele verschiedene Anlaufstellen zusammenbringen: Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Migrationsberatung, Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragte, gewählte Werkstatt-Frauenbeauftragte und Werkstatträte, Ombudsleute, Beraterinnen aus KoKoBe, EUTB und KSL, und viele andere.

Durch die regionalen Arbeitsgruppen konnten sich Anlaufstellen kennenlernen und vernetzen. Im Mittelpunkt standen aber Barrieren im Gewaltschutz. Wichtig waren natürlich auch Möglichkeiten, diese abzubauen oder durch Vernetzung auszugleichen. Im Vorfeld erhielten alle Teilnehmenden einen speziell erarbeiteten Fragebogen zur Prüfung der Barrieren innerhalb ihrer eigenen Anlaufstelle. Für manche war dies ein Einstieg in das Thema Barrierefreiheit, aber auch erfahrene Anlaufstellen wie die Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstellen (kurz: KoKoBe) aus dem Rheinland, welche sich speziell an Menschen mit Lernschwierigkeiten richten, konnten Verbesserungsmöglichkeiten feststellen. Selbst anwesende Werkstatt-Frauenbeauftragte berichteten von Barrieren in ihren eigenen Werkstätten.

Wir haben auch über Hindernisse bei Informationen und Website gesprochen.
Und wir haben versucht, alles in einfacher Sprache zu halten: von der Einladung und dem Vorbereitungsmaterial bis hin zu den Vorträgen und zur Moderation.

Zufriedene Veranstalterinnen

Wir haben uns besonders über gefreut, dass viele Frauenbeauftragte so aktiv dabei waren: „Manche Frauen trauten sich früher nicht mal, im kleinen Kreis zu sprechen. Wenn sie heute ganz selbstverständlich bei einer so großen Veranstaltung ihre Meinung sagen, sehen wir auch darin einen Erfolg unserer Arbeit.“

Ayfer Avci von der Bonner Beratungsstelle TuBF und Mitorganisatorin des „Netzwerks Gewaltschutz inklusiv“ freute sich über viele neu entstandene Kontakte: „Wie erhofft, wurden in den regionalen Arbeitsgruppen teils direkt konkrete Verabredungen getroffen!“ Aleksandra Gajek, Beraterin bei agisra und ebenfalls im Organisationskreis der Veranstaltung, betonte: „Wir haben heute auch ein Bewusstsein für die spezielle Situation von Frauen mit Migrationshintergrund geschaffen.“

Wir finden: Gewaltschutz für Frauen mit Beeinträchtigung erfordert

  • Netzwerke, die auf Vertrauen basieren,
  • Akteurinnen, die die Grenzen zwischen Eingliederungshilfe und der übrigen Gewaltinfrastruktur überschreiten,
  • und schließlich eine unabhängige Unterstützung der Frauen in Werkstätten und Wohneinrichtungen.

Wir haben in den letzten Jahren viel mit den Werkstatt-Frauenbeauftragten gearbeitet. Jetzt wollen wir auch in die Wohneinrichtungen, denn Frauen in Wohneinrichtungen oder besonderen Wohnformen sind oft noch weniger mit der Außenwelt verbunden: Vor allem Frauen mit komplexen Unterstützungsbedarfen stehen vor vielen Herausforderungen, um kurzfristig eine von Gewalt geprägte Situation zu verändern.

Auch dann ist Vernetzung wichtig, nicht nur wenn Anträge sehr lange bearbeitet werden. Eine Teilnehmerin sagte dazu am 2. Juli ganz treffend: „Gewalterfahrung ist nicht planbar!“

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Wir bringen Fach-Stellen zusammen - für besseren Gewaltschutz

NRW vernetzt sich! - 2. Juli 2024

Online bei Zoom: "NRW vernetzt sich! Gewaltschutz verbessern für Frauen mit Behinderung" Wir laden Sie ein: Dienstag, 2. Juli 2024 von 10 bis 16 Uhr
Hier stehen die wichtigsten Informationen.

Wenn eine Frau mit Behinderung Gewalt erlebt, ist es oft schwer für sie Hilfe zu finden. Wir wollen deshalb im Juli verschiedene Anlaufstellen zusammenbringen. Sie sollen sich kennenlernen und auch Barrieren abbauen.

Dieses Vernetzungstreffen findet online statt:
am Dienstag, den 2. Juli 2024 von 10 – 16 Uhr bei Zoom.

Das ist noch wichtig:

  • Es gibt Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache.
  • Es gibt eine Technik-Assistenz.
  • Manche Vorträge sind in einfacher Sprache, manche nicht.
  • Die Vernetzungs-Tagung ist kostenlos.
  • Anlauf-Stellen können sich anmelden bis zum 21. Juni

Macht gern Anlauf-Stellen auf die Vernetzungs-Tagung aufmerksam!
In unserer Einladung stehen alle Einzelheiten:

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Infobrief 1/2024 mit Schwerpunkt Sport ist da

Sport für uns!

Im oberen Bereich des Bildes steht auf grünem Hintergrund: „Jetzt zum Hören in einfacher Sprache: Infobrief 1/2024“.  Darunter befindet sich ein lila Bereich mit der großen Überschrift „Rund um Sport“. Links im lila Bereich ist ein QR-Code, der zu Soundcl
Sport ist auch: mit Gehhilfe am Marathon teilnehmen

Der Infobrief zum Schwerpunkt Sport ist da.
Wenn ihr ihn nicht schon per Post erhalten habt, könnt ihr ihn hier herunterladen.

Ein paar der Themen:

  • Netzwerk-Frauen stellen vor, welchen Sport sie treiben.
  • Wir stellen vor: Das sind die landesspiele der Special Olympics
  • Sport in der Selbsthilfegruppe
  • Beim Sport zuschauen - ohne Barrieren
  • Selbstbehauptung und WenDo-Ausbildung

Auf www.Soundcloud.de könnt ihr ihn euch auch anhören. Langsam vorgelesen und mit Bildbeschreibungen.   

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Bei allen Planungen Menschen mit Behinderungen beteiligen!

Ukrainisch-deutsches Gespräch über inklusiven Wiederaufbau

Die Umrisse der Ukraine in den Farben blau und gelb. Davor eine Frau im Rollstuhl mit ausgebreiteten Armen und eine Person mit Langstock. In blauer Schrift: "Wiederaufbau Ukraine: Menschen mit Behinderung beteiligen!" Darunter: das Logo vom NetzwerkBüro.

"Ist es eigentlich sinnvoll, über 'inklusiven Wiederaufbau' sprechen, noch während des Krieges?" Monika Rosenbaum vom NetzwerkBüro NRW wurde diese Frage vor ihrem Vortrag bei einer ukrainisch-deutschen Veranstaltung mehrfach gestellt.
Hier nennt sie einige Gründe, weshalb das wichtig ist:

  • Die Ukrainer*innen bauen schon seit 2022 Gebäude und Infrastruktur wieder auf, teils dauerhaft, teils provisorisch. "Building back better" - gilt auch hier.
  • Planungen zum Wiederaufbau sind längst gestartet. Je klarer Inklusion eingefordert wird, aus der Ukraine, aber auch von Partner*innen im Ausland, desto eher wird sie berücksichtigt. Es geht um Barrierefreiheit und eine Infrastruktur, die Menschen nicht in Institutionen zwingt, sondern ihnen das Leben in ihren der Gemeinden ermöglicht: in Schule, Freizeit, Arbeit, Wohnen, Verkehr und Gesundheitswesen.
  • Inklusiver Wiederaufbau erfordert die Beteiligung von Menschen mit Behinderung und ihren Zusammenschlüssen. Aktuelle Berichte sagen: In der humanitären Hilfe sind Ukrainer*innen mit Behinderung oft nicht mitgedacht und so faktisch ausgeschlossen. Wenn wir ihre Beteiligung unterstützen, ist das also auch jetzt schon wichtig: in der Ukraine, in internationalen Zusammenhängen - und in Partnerschaften von Kommunen oder Vereinen.

Übrigens: Mehr zur NRW-Solidaritäts-Partnerschaft mit dem ukrainischen Oblast Dnipropetrovsk könnt ihr hier lesen:

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Wir fordern Schulung und Beteiligung

Künstliche Intelligenz: Wichtiges Thema auch für uns!

Drei Frauen schauen in die Kamera. Zwei Frauen sitzen in Rollstühlen. Sie halten eine Broschüre der OECD zum Thema künstliche Intelligenz in ihren Händen.
Netzwerk-Sprecherinnen Claudia Seipelt-Holtmann (links) und Gertrud Sevos (rechts) mit Monika Rosenbaum vom NetzwerkBüro (Foto: NetzwerkBüro)

im April gibt es den internationalen Tag der Mädchen in Informations- und Kommunikations-Technologie .
Wir haben an diesem Tag gefordert: mehr Schulungen und die Beteiligung an gesellschaftlichen Diskussionen.

„Frauen mit Behinderung können von künstlicher Intelligenz profitieren, tragen aber auch erhöhte Risiken, als einzelne Frau und als gesellschaftliche Gruppe,“ erklärte Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos.
Dazu gibt es zum Beispiel eine ganz neue Studie der OECD über die Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz.

Sprecherin Claudia Seipelt-Holtmann meinte im Blick auf Mädchen und junge Frauen mit Behinderung und unsere Diskussionen mit den autonomen Mädchenzentren : „Mädchen und jungen Frauen mit Beeinträchtigung dürfen nicht aus übertriebener Sorge von neuen Technologien ferngehalten werden. Gerade sie müssen wissen, ob und wie KI-Dienste für ihre Bedarfe nützlich sind, aber auch, welche Risiken mit KI verbunden sein und wie sie diese erkennen können.“

Monika Rosenbaum vom NetzwerkBüro wünscht sich mehr Förderung des Zugangs zu technischen Themen bei Mädchen und jungen Frauen. "ich erlebe bei meinen Workshops zu Künstlicher Intelligenz große Unsicherheit bei den Teilnehmerinnen. Frauen und Mädchen mit Behinderung haben schlechteren Zugang zu neuen Technologien. Sie brauchen neben der Schulung oft auch erstmal Geräte, um mitreden und neue Angebote nutzen zu können"

Weil Frauen und Mädchen aber schon jetzt Opfer von Missbrauch, Betrug oder von Vorurteilen in den Algorithmen werden können, fordern die Netzwerk-Frauen:„KI für uns: Wir reden mit!“ 

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Frauen-Beauftragte der Werkstätten in NRW haben Landes-Arbeits-Gemeinschaft gegründet.

"Wir rocken das!“

Viele Frauen sitzen an Tischen und sprechen miteinander. Manche melden sich.
Vor der Wahl haben die Frauen-Beauftragten diskutiert. Foto: Mira Unkelbach

Die Frauen-Beauftragten haben Landes-Geschichte geschrieben:
Bei ihrer zweiten Voll-Versammlung gründeten sie eine eigene Landes-Arbeits-Gemeinschaft (LAG).
„Wir wollen bei Gesetzen über Gewaltschutz mitreden“, sagte Nicole Burek.
Nicole Burek hat zusammen mit 6 weiteren Frauen-Beauftragten die Gründung der LAG vorbereitet.
Diese 7 Frauen-Beauftragten wurden bei der ersten Voll-Versammlung als Gründungs-Sprecherinnen
gewählt.
Seitdem haben die Gründungs-Sprecherinnen viel geplant und entschieden.

Nun wurden für die LAG 11 Frauen-Beauftragte als Delegierte gewählt.
Sie kommen aus ganz NRW.
Und sie vertreten über 30.000 weibliche Beschäftigte aus Werkstätten in NRW.
DAs NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung /chronischer Erkrankung NRW hat die Gründung begleitet und unterstützt. Das Werkstatt-Projekt „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt!“ moderierte die Versammlung.Finanzielle Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW hat Geld dafür gegeben.
Minister Karl-Josef Laumann bedankte sich für diese Begleitung und betonte in einer Gruß-Botschaft:
„Wir freuen uns, durch die LAG der Frauenbeauftragten jetzt Ansprechpartnerinnen zu haben,
die als Expertinnen für die Belange der Frauen in Werkstätten einstehen!“

Die neu gewählten Delegierten stehen nun vor diesen Aufgaben:
Die Pläne der LAG müssen mit Leben gefüllt werden.
Und die notwendige Unterstützung muss abgesichert werden.
Dafür müssen die Delegierten in den Austausch kommen mit den Frauen-Beauftragten.
Zum Beispiel über die wichtigsten Themen aus Sicht der Frauen in Werkstätten.
Und sie müssen ins Gespräch gehen mit Landespolitik, Ministerium und den Landschafts-Verbänden.

Die Gründung der LAG der Werkstatt-Frauen-Beauftragten NRW ist wichtig
für die Interessen-Vertretung von Frauen in Werkstätten.
Das ist ein großer Erfolg für die Gleichstellung und Frauenrechte in der Eingliederungshilfe.
Die LAG kann sich auch auf die Unterstützung von Claudia Middendorf freuen.
Sie ist die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung und Patient*innen.
Sie sagte den Frauen-Beauftragten: „Sie sind eine große Macht, eine große Stärke in der Politik!“

Hier könnt ihr die vollständige Pressemitteilung in Leichter Sprache und in Alltagssprache herunterladen:

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Unsere Tipps für Barrierefreiheit auch bei Demos

Protest gegen Rechtsextremismus inklusiv gestalten

Hier unsere Tipps als Bild

Als Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW und NetzwerkBüro setzten wir uns dafür ein, dass die Protestaktionen gegen Rechtsextremismus inklusiv gestaltet werden.
Wir machen natürlich konkrete Vorschläge, wie dies umgesetzt werden kann, denn:
Auch Menschen mit Behinderung wollen verstehen, was derzeit diskutiert wird, und wollen sich politisch gegen Rechtsextremismus engagieren!

Wer die Welle der Demonstrationen verstehen will, muss die Recherchen von correctiv lesen - oder hören.
Im Internet gibt es dazu den langen Artikel ‚Geheimplan gegen Deutschland‘.
Dieser liegt schon in Leichter Sprache vor, als Audio-Datei der Originalfassung sowie in mehrere Sprachen übersetzt. Eine DGS-Übersetzung ist in Arbeit. Alle verschiedenen Versionen sind über diesen Link erreichbar: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/„, .

Einige Bedarfe und Wünsche von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, die sich gern gegen Rechtsextremismus engagieren wollen, haben wir gesammelt: 

  • Denken Sie bei der An- und Abfahrt an Menschen mit Behinderung, die Parkmöglichkeiten oder genug Patz im ÖPNV benötigen.
  • Planen Sie die Demoroute so, dass sie für alle zugänglich ist – z.B. auch mit Rollstuhl oder Rollator. Kopfsteinpflaster möglichst vermeiden.
  • Sichern Sie einen Bereich vor der Bühne mit ausreichend Platz.
  • Bieten Sie Klappstühle und Rollstühle zur Ausleihe an, um Menschen, die nicht lange stehen können, zu unterstützen, sowie Ohrstöpsel für Menschen, die schnell überreizt sind.
  • Stellen Sie Toiletten bereit, barrierefrei und gut erreichbar.
  • Bieten Sie für Menschen mit besonderen Gesundheitsrisiken, wie z.B. Immunschwäche, einen Soli-Block mit Maskenpflicht an.
  • Sorgen Sie für eine gute Akustik.
  • Stellen Sie Gebärden-Sprach-Dolmetschung bereit.
  • Beschreiben Sie in den Reden immer wieder für Sehbehinderte, was gerade zu sehen ist.
  • Bieten Sie einen Live-Stream (oder eine Online-Demo) für diejenigen, die nicht persönlich teilnehmen können.

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Aus aktuellem Anlass nochmal dieser Beitrag aus dem Jahr 2022

inklusives Erinnern zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus

Auf der rechten Seite ist eine rothaarige Frau Brille zu sehen. Links ist in weißer Schrift vor lila zu lesen: Erinnern bedeutet: die Opfer beim Namen nennen, auch behinderte Kinder / Erwachsene als Opfer von Zwangssterilisation, Selekti

27. Januar 2022
= 77 Jahre Befreiung von Auschwitz

ein symbolischer Gedenktag, an dem aller Opfer des NS Regimes gedacht wird, sie waren Opfer wegen ihrer politischen Haltung,
ihres Glaubens,
ihres Geschlechtes,
ihrer sexuellen Orientierung,
ihrer Herkunft,
ihrer Behinderung
oder galten als "asozial"

Der Mord geschah auf verschiedene Weise

- durch Verhungern
- durch medizinische Versuche
- Erschießen
- durch "Vergasen" mit Kohlenmonoxid oder
Xyklon B, ein Pflanzenvernichtungsmittel
produziert durch die Firme Bayer und BASF

Allen Verbrechen geht eine sehr gut organisierte Planung voraus, an der die gesamte Infrastruktur und alle politischen Ebenen des Landes beteiligt sind und widerspruchslos teilnehmen, da beruflicher Aufstieg versprochen wird.

Ermordung der Juden...
geplant und organisiert durch die Wannseekonferenz am 20. Januar vor 80 Jahren

Zwangssterilisation:

Sie erfolgte auf Grundlage einer Schrift des Juristen Karl Binding und des Mediziners Alfred Hoche "Die Freigabe zur Vernichtung lebensunwertem Leben" (1920) sowie des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" vom 14.07.1933
(hierunter wurde jede angeborene oder vermutete Krankheit erfasst, da genaue Diagnosen weder möglich noch erwünscht waren)


"Aktion T4" August 1939:

systematische Ermordung behinderter Menschen aus Anstalten, etwa 200.000 aus Psychiatrie,
50.000 aus übrigen Kliniken
50.000 behinderte Kinder, die zu Hause lebten, in 40 Kinderfachabteilungen.
300.000 Kinder
Die Angehörigen mussten die Kosten der Fahrt, Unterkunft, Verpflegung,"Behandlung" und "Bestattung" des Opfers bezahlen.
Die Ermordung eines Kindes kostete im Durchschnitt 5,75 RM

3. August 1943 Predigt des Bischofs Kardinal von Gahlen in Münster: Er wendet sich gegen den Abtransport von Menschen aus der Psychiatrie Marienthal (Münster): Von jetzt an werden die Menschen nicht mehr durch die grauen Busse abgeholt, sondern, wenn möglich, schon in den Kliniken ermordet - aber das Töten geht weiter...

Was lernen WIR HEUTE daraus?

  • Die NSDAP und Adolf Hitler wurden demokratisch gewählt
  • Das Personal der Verwaltung und Bürokratie zeigte nur selten Zivilcourage und demokratisches Verhalten

also: Augen und Ohren auf!
sagt NEIN und wehret den Anfängen!!!

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NRW-Frauen mit Behinderung fordern Menschenrechtsbildung und Umsetzung der UN-BRK

Alle Menschenrechte - auch für uns!

Eine Frau in grauem Blazer, mit roten Haaren und Brille, spricht in das Mikrophon, das sie in der Hand hält. Sie sitzt im Rollstuhl auf einer Bühne, vor einem dunklen großen Monitor.
Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“
Am 10. Dezember 1948 haben die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet.
Damals lebten in Deutschland nicht mehr viele Menschen mit Behinderung: Viele waren im Dritten Reich umgebracht worden, andere starben nach Kriegsende an den Folgen von Hunger, Krankheit und Vernachlässigung.

Vieles hat sich seitdem geändert. Trotzdem war 60 Jahre später die UN-Behindertenrechtskonvention ein wichtiger und notwendiger Schritt, um die vollen Menschenrechte auch für Menschen mit Behinderung einzufordern.

„Die Menschenrechte gelten selbstverständlich auch für uns Menschen mit Behinderung; daher ist es zwingend notwendig, die UN-BRK zeitnah umzusetzen!“ erklärte Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos anlässlich des 75. Jahrestages der Menschenrechts-Erklärung.

Als Netzwerk NRW greifen wir mit Themen wie Anerkennung als Rechtsperson, Freizügigkeit, Recht auf Ehe und Familie oder Anspruch auf faires Gerichtsverfahren regelmäßig solche Rechte auf, die vielen Menschen mit Behinderung, und besonders den Frauen, oft direkt oder indirekt verwehrt werden.

„Wir brauchen mehr Menschenrechtsbildung, die auch die Rechte von Menschen mit Behinderung aufgreift und aus der sozialen Ecke holt,“ so eine aktuelle Forderung der NRW-Frauen.

Zusammen mit dem vom Land NRW geförderten NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung /chronischer Erkrankung NRW klären sie regelmäßig auch über Rechte auf und weisen auf Missstände hin.

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Unser inklusiver Fachtag hat gute Praxis gezeigt.

Barrierefreie Psychotherapie: Kein Einhorn, sondern ein erreichbares Ziel!

Auf einem Podium sind eine dunkelhaarige und ein blonde Frau, beide im Rollstuhl sitzend, zu sehen. Die blonde Frau hält ein Mikrofon in der Hand und spricht zur Moderatorin, die rechts  zu sehen ist. Im Hintergrund läuft eine Präsentation.
Beraterinnen, Therapeutinnen und Werkstatt-Frauenbeauftragte trafen sich beim Fachtag zum Austausch. Foto, NetzwerkBüro

Fast 300 Teilnehmende, davon knapp 200 vor Ort im Essener Haus der Technik, haben beim beim inklusiven Fachtag „Weiblich, behindert, Gewalt erlebt – und dann? Therapie und Beratung ohne Barrieren“ vom Projekt SiStaS - vernetzt! gezeigt, wie wichtig das Thema ist! Zu wenig Psychotherapieplätze und vielen Barrieren beim Zugang zu Beratung und Therapie – die Referent*innen und Teilnehmer*innen haben Probleme angesprochen, Forderungen gestellt und Lösungen gezeigt.

Der Fachtag war ein Höhepunkt im dreijährigen Projekt „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt!“.
Denn: Auch Frauen mit Behinderung haben ein Recht auf Aufarbeitung und Wohlbefinden nach Gewalt.
„Hintergrund ist das anhaltend hohe Gewaltrisiko für Mädchen und Frauen mit Behinderung bei zugleich erschwertem Zugang zu Schutz- und Hilfsangeboten, zu medizinischer oder psychotherapeutischer Versorgung,“ erklärte Referentin Ronja Runge.

„Mit unserem Fachtag stellen wir diese Unterversorgung in den Mittelpunkt. Zugleich sammeln wir konkrete Verbesserungsvorschläge und verbreiten Möglichkeiten, die eigene Arbeit barriereärmer zu gestalten“, ergänzte Elena Doudis.

„Nicht ohne uns über uns“ – nach diesem Motto der Behindertenbewegung hatten wir auch den Fachtag als inklusive und barrierearme Veranstaltung organisiert.
Claudia Middendorf, die Behindertenbeauftragte der NRW-Landesregierung, betonte in ihrem Grußwort, dass keine Frau, ob gehörlos, mit oder ohne Beeinträchtigung, zum Opfer von Gewalt werden dürfe.
Tanja Sappok ist Psychotherapeutin und Professorin für inklusive Medizin an der Uni Bielefeld. Sie unterstrich die Bedeutung guter Diagnostik und stellte das von ihr entwickelte diagnostische Hilfsmittel "SEED" vor.

"Wie funktioniert eine Psychotherapie in Leichter Sprache?"
Die Therapeutin Annika Kleischmann beantwortete diese Frage zusammen mit ihrem ehemaligen Patienten Benjamin Holland. Mit ihrem lockeren Gespräch brachten sie das Publikum immer wieder zum Lachen.

Viele Arbeitsgruppen und eine Podiumsrunde haben Bedarfe und Ansatzpunkte ausgelotet.
Dann fasste Getrud Servos als Netzwerk-Sprecherin den Tag in ihrem politischen Ausblick zusammen.
Sie forderte z.B., im Gesundheitssystem alle Formen von Behinderung und die dazu gehörigen Bedarfe in die Ausbildung und in die Prüfungen gehören.

Vom Publikum erhielt sie großen Applaus für ihre provokante Forderung an das Gesundheitssystem:
„Wer nicht inklusiv arbeitet, muss mit Kürzungen leben!“

Es geht nur langsam voran mit der Barrierefreiheit. Trotzdem waren sich alle Redner*innen einig:
Barrierefreie Versorgung ist kein unrealistisches „Einhorn“, sondern realistisch machbar - wenn die Verantwortlichen wirklich wollen.

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