Projekte

  • LauterStarke FrauenProjekt zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung
  • Depressionen und psychosomatische Störungen bei Behinderung/chronischer Erkrankung als Thema im Fokus der SelbsthilfeDepressionen und psychosomatische Störungen bei Behinderung/chronischer Erkrankung im Fokus der Selbsthilfe unter genderspezifischen Aspekten

Gewaltschutz

Frauen mit Behinderung fest im Blick:

Zu sehen sind Zuhörerinnen im Kunstmuseum Bochum. Im Hintergrund sind Stellwände mit den Fotos von früheren Bochumer Aktionen gegen Gewalt sichtbar.
Zuhörerinnen im Kunstmuseum Bochum – im Hintergrund sind Stellwände mit den Fotos von früheren Bochumer Aktionen gegen Gewalt sichtbar.

Bochum engagiert sich für die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen – natürlich inklusiv!

Im Mai flatterte uns die Einladung ins Haus: Die engagierten Frauen aus dem Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum luden ein zur Veranstaltungsreihe über die Istanbul-Konvention. Die Konvention heißt in der Langfassung „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ und ist seit Februar 2018 auch in Deutschland gültiges Recht (siehe auch Institut für Menschenrechte).

In der Auftaktveranstaltung Ende Mai wurde die Istanbul-Konvention vorgestellt. Wir haben diskutiert, wie eine ganze Stadt sie nutzen kann, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu beenden. Die Veranstaltung wurde zeitgleich übersetzt in Leichte Sprache. So konnte z.B. auch die Frauenbeauftragte aus einer Bochumer Werkstatt gut teilnehmen und alles verstehen. Uns gefiel nicht nur die Veranstaltung gut, sondern auch der inklusive Ansatz der Kolleginnen aus Bochum. Wir haben deshalb nachgehakt:

NetzwerkBüro: Was war der Anlass dafür, dass Sie zur Istanbul-Konvention eine eigene Veranstaltungsreihe durchführen?

Im „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt Bochum“ befassen wir uns bereits seit 17 Jahren mit dem Themenfeld Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Nachdem Deutschland die Konvention ratifiziert, also zu geltendem Recht gemacht hatte, bot es sich an, aus diesem Anlass vor Ort in Bochum diese Veranstaltungsreihe anzubieten. Nach der Einführung in die Konvention Ende Mai können wir in den drei späteren Workshops darauf aufbauen. So können wir praxisorientiert die Istanbul-Konvention verstehen und mit ihr umgehen. Wir können aus ihr zukünftige Aufträge für die Kommune ableiten.

NetzwerkBüro: Wie bringt die Stadt Bochum die Themen Gewaltschutz und Inklusion zusammen und wie kam es dazu, dass Sie eine Simultanübersetzung in Leichte Sprache anbieten?

Mit dem Grundsatzbeschluss des Rates hat sich die Stadt Bochum 2013 auf den Weg gemacht, die Maximen der UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Verantwortlich für dieses Themenfeld ist das Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum. Hier werden nämlich in allen drei Bereichen langfristig wichtige Querschnittsaufgaben umgesetzt – und zwar fach- und dezernatsübergreifend. Schon seit 2002 koordinieren wir gemeinsam mit dem Polizeipräsidium im Gleichstellungsbereich „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“. Frauen mit Behinderung sind da überdurchschnittlich oft von Gewalt betroffen. Uns war deshalb schnell klar, dass es eine Verschränkung geben muss.

In den nun angebotenen Veranstaltungen zur Istanbul-Konvention sind daher alle Akteur*innen der unterschiedlichen Netzwerke angesprochen. Alle, die die Themenfelder „Häusliche Gewalt“ oder „Gewalt an Frauen und Mädchen“ oder „Inklusion“ bewegen, sind eingeladen, miteinander und mit uns an der zukünftigen Ausrichtung der Beratung, der Begleitung, der Prävention, der Hilfestrukturen, der Hilfeketten etc. zu arbeiten. Ganz aktiv waren da in den letzten Monaten die erst kürzlich gewählten Frauenbeauftragten der Werkstätten. Um diese positive Bewegung noch weiter zu unterstützen, war es uns wichtig, den Zugang zu den Veranstaltungen durch die Simultanübersetzung in Leichte Sprache zu erleichtern.

NetzwerkBüro: Können Sie uns erzählen, wie Sie die Nähe zu den verschiedenen Hochschulen in Bochum für die Zusammenarbeit nutzen?

Bereits in den vergangenen Semestern gab es Kooperationen zwischen der Ev. Hochschule und dem „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“ in Form von Praxisforschungsprojekten. Diesen Rahmen möchten wir ausbauen. Wir wollen gern Fragestellungen mit Blick auf die Konventionen gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule, der Ruhr-Universität Bochum und ggf. auch mit der Hochschule für Gesundheit erarbeiten. Diese Fragen sollen anschließend durch Studierende im Praxisfeld wissenschaftlich bearbeitet werden, um uns, die im Praxisfeld gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und Häusliche Gewalt (inklusive der Inklusion (was wir für selbstverständlich erachten und deshalb nicht immer wieder gesondert aufführen) tätig sind, zu Erkenntnissen zu führen.

NetzwerkBüro: Vielen Dank!

Ein Nachtrag: Vor kurzem hat der erste Workshop stattgefunden. Mitorganisatorin Corinna Leenen, verantwortlich in Bochum für Externe Gleichstellungsarbeit, insbesondere Gewalt gegen Mädchen und Frauen, berichtete: „Die Veranstaltung letzte Woche war klasse. Die Istanbul-Konvention füllt sich langsam mit Leben. Die einzelnen Akteur*innnen bekommen eine Vorstellung davon, warum sie so wichtig in ihrer alltäglichen Arbeit ist! Diese Erkenntnis bringt das Arbeiten in den Workshops.“ Auch Gleichstellungsbeauftragte Regina Czajka und Inklusionsbeauftragte Ulrike Salomon-Faust sind der Auffassung, „dass uns das hier in Bochum sehr hilft und weiterbringen wird.“

Als NetzwerkBüro wünschen wir viel Erfolg!

Frauen gegen Gewalt

Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe bff hat eine neue Homepage. Von Aktuelles über Hilfe und Beratung, Aktionen und Themen, Infos und Materialien rund um das Thema Gewalt gegen Frauen sind hier zu finden. Zusätzlich kann man sich auch über den neuen bff-Newsletter über die zahlreichen Aktivitäten informieren, wie z.B. über die #metoo-Debatte, den Projekten "Aktiv gegen digitale Gewalt" und "Suse - sicher und selbstbestimmt. Im Recht." Auch Themen wie geflüchtete Frauen und Gewaltschutz sowie Stalking werden hier vorgestellt.

Hier geht es zum Newsletter und zur Webseite.

frauen.stärken.frauen.

Das Zentrum für inklusive Bildung und Beratung ZIBB e.V. aus Dortmund hat das Projekt "frauen.stärken.frauen." ins Leben gerufen. 2018 startet somit erstmalig die Ausbildung für Frauen mit Lernschwierigkeiten und Mitarbeiterinnen von Frauen- und Mädchenberatungsstellen zu Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainerinnen. 

Die nächste Ausbildung beginnt im September 2018 in Köln-Deutz. Am Freitag, den 27. April 2018 findet eine Informationsveranstaltung zum Modellprojekt statt. (Ort: LVR-Horionhaus in Köln-Deutz; Zeit: 11:30-13:00 Uhr)

Grundprinzip der Ausbildung ist ein inklusives Trainerinnen-Tandem. Jede Frau mit Lernschwierigkeiten wird zusammen mit einer Tandem-Partnerin ohne Lernschwierigkeiten qualifiziert. Nach der Ausbildung bieten die Trainerinnen-Tandems Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungs-Kurse für Frauen und Mädchen mit und ohne Behinderungen an – in Kooperation mit Förderschulen, Werkstätten, Wohneinrichtungen, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder frei ausgeschrieben. Die zukünftigen Trainerinnen sind damit wichtige Vorbilder für Mädchen und Frauen mit Lernschwierigkeiten. Somit leistet das Projekte einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen.

Mehr Infos zu dem Projekt in schwerer wie auch in leichter Sprache wie auch zur Anmeldung gibt es hier.

Die Istanbul-Konvention ist am 01.02.2018 in Kraft getreten

Gewalt und Übergriffe gegen Frauen sind in Deutschland immer noch alltäglich. Auch die Gewaltprävalenzen bleiben seit Jahren gleich. Insbesondere Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen sind betroffen. Laut der Studie „Lebenssituationen und Belastungen von Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen in Deutschland“, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Bmfsfj), erlebt nahezu jede zweite Frau mit Behinderungen in ihrer Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter sexuelle Grenzverletzungen und Übergriffe. Die Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen wurde vor knapp sieben Jahren in Istanbul beschlossen und ist nun am 01.02.2018 in Kraft getreten. Das Übereinkommen des Europarats verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie alle Formen von häuslicher Gewalt als Verbrechen einzustufen und entsprechend zu ahnden. Als Gewalt gilt laut Abkommen auch geschlechtsspezifische Diskriminierung, Einschüchterung oder wirtschaftliche Ausbeutung.

Fachtag "Meine Stärken - Meine Rechte"

Zum Schutz von Frauen und Mädchen mit Behinderung vor Gewalt hat das Projekt „Suse – sicher und selbstbestimmt – Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“ in den Jahren 2013 bis 2016 stattgefunden.

Auch nach dem offiziellen Ende arbeiten die dadurch gewonnenen Netzwerke fleißig weiter. In der Arbeitsgruppe "Rechtliches" entstand die Idee zu einem weiteren Fachtag, der sich dieses Mal an Frauen und Männer  mit Handicap richtet. Somit findet am Am 11. April 2018 findet der Fachtag "Meine Stärken - Meine Rechte. Ein Tag gegen Gewalt." von 9.00 Uhr bis 14.30 Uhr im Kreishaus in Meschede statt. Bei Bedarf kann die Veranstaltung in deutsche Gebärdensprache übertragen werden. Die Räumlichkeiten des Kreishauses sind rollstuhlzugänglich.

Hier gibt es mehr Infos zum Fachtag.

Grenzverletzungen

Am 05.12.2017 findet um 19:00 Uhr im Rex Filmtheater in Wuppertal (Kipdorf 29) die Premiere der Filmreihe "Grenzverletzungen" über sexuelle Übergriffe und Grenzverletzungen gegenüber Menschen mit Behinderung statt. 

Sexuelle Grenzverletzung und Übergriffe umfassen alle Verletzungen der Intimsphäre und der sexuellen Selbstbestimmung, wie Nötigung und Belästigung bis hin zum Missbrauch. Sexuelle Grenzverletzungen bei Menschen mit Behinderung liegen dann vor, wenn sie ungewollt Objekt sexueller Bedürfnisse von anderen Personen werden. Einem Menschen mit Behinderung, insbesondere mit einer geistigen Behinderung, kann in gewissen Fällen nicht bewusst sein, wann eine Grenze überschritten wurde, oder er kann dies nicht verbalisieren. In der Filmreihe kommen Menschen mit Behinderung zu Wort, die Opfer sexueller Übergriffe und Grenzverletzungen geworden sind. Auch deren Angehörige sprechen in Interviews über die Auswirkungen und den Umgang mit Grenzverletzungen.

Mehr Infos unter: www.medienprojekt-wuppertal.de

Schweigen brechen

 

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2017 rückt näher. Gemeinsam mit Bundesfamilienministerin und Schirmherrin der Aktion Dr. Katarina Barley ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" dazu auf, das Schweigen zum Thema Gewalt gegen Frauen zu brechen. Unter dem Motto „WEG AUS DER GEWALT“ können sich alle in sozialen Medien und vor Ort an der Mitmachaktion "Wir brechen das Schweigen!" beteiligen. Es ist wichtig, gewaltbetroffenen Frauen zu zeigen, dass sie auf dem Weg aus der Gewalt nicht allein sind. 

Hier geht es zur Aktion.

Hinsehen statt Wegschauen

„Hinsehen statt Wegschauen – Zeig Größe gegen Gewalt!“ lautet das Motto der Miniatur-Aktion des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, die im Oktober in Hamburg startet. Mit der Aktion macht das Hilfetelefon auf einen gesellschaftlichen Missstand aufmerksam: Gewalt gegen Frauen findet jeden Tag mitten unter uns statt – vielfach bleibt sie jedoch unbemerkt, wird ignoriert oder einfach hingenommen.
 
Insgesamt zehn Miniatur-Installationen mahnen an touristisch belebten Orten in Hamburg zum genauen Hinsehen. Jede Szene stellt eine andere Form von Gewalt gegen Frauen nach. Ob Häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, Stalking oder Menschenhandel: Die Szenen zeigen eindringlich, dass Gewalt gegen Frauen überall passiert. Die Miniatur-Installationen sind von Mittwoch, 18. Oktober bis Sonntag, 22. Oktober 2017 in der Hamburger Rathausdiele, dem Gleisbereich des Hamburger Hauptbahnhofs und dem City-Park Planten un Blomen zu sehen. Hinweisschilder informieren die Passantinnen und Passanten über die Aktion. Der Hashtag #hinsehen lädt zum Fotografieren und Teilen der Szenen in den sozialen Netzwerken ein.

An die Aktion, die in Zusammenarbeit mit dem Miniatur Wunderland Hamburg entwickelt wurde, ist ein klarer Aufruf geknüpft: Sehen Sie hin, wenn Gewalt in Ihrem Umfeld geschieht! Brechen Sie das Schweigen und machen Sie Betroffenen Mut, sich an das Hilfetelefon und andere Beratungseinrichtungen zu wenden!

Weitere Informationen zur Aktion finden Sie unter www.hilfetelefon.de/hinsehen

Ich bin kein Opfer mehr

 

 

In dem Film "Ich bin kein Opfer mehr" erzählen drei Frauen, wie sie trotz langjähriger sexualisierter Gewalterfahrungen ihren Weg ins Leben gefunden haben. Alle drei wurden in ihrer Kindheit und Jugend von Tätern aus dem engsten Familienkreis über viele Jahre hinweg massiv missbraucht.

Die Premiere des Dokumentarfilms mit Überlebenden sexualisierter Gewalt findet am 17.10.2017 um 19:00 Uhr im Rex-Filmtheater Wuppertal (Kipdorf 29) statt. 
Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion. Der Film wird ab der Premiere deutschlandweit als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und als Video on Demand per Streaming oder Download vertrieben.

Mehr Infos unter:  www.medienprojekt-wuppertal.de

Wege aus der Gewalt

Wege aus der Gewalt für Frauen mit Behinderung: In Bayern ist eine Internetseite entstanden, die in Deutscher Gebärdensprache ausführlich über das Thema "Gewalt " informiert. 

Diese Internetseite ist für alle Menschen, die etwas über Gewalt wissen wollen. Weil sie schon einmal Gewalt erlebt haben. Oder weil sie nicht genau wissen, was Gewalt ist. Oder weil sie nicht sicher sind, ob das, was mit ihnen gemacht wird, Gewalt ist. Hier gibt es Antworten zu vielen Fragen, was man bei Gewalt tun kann und wo es Hilfe gibt.

Mehr Infos auf der Internetseite: http://www.wege-aus-der-gewalt.de/

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ in 17 Sprachen

Insbesondere Frauen, die in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Gewalt erlebt haben oder in Deutschland noch immer erleben, benötigen Unterstützung – idealerweise in ihrer Muttersprache, denn dies erleichtert es Betroffenen, über das Erlebte zu sprechen. Daher gibt es für sie ein mehrsprachiges Unterstützungsangebot, das bundesweit erreichbar ist: das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. 

Unter der Telefonnummer 08000 116 016 und online unter www.hilfetelefon.de über den Termin- und Sofort-Chat sowie per E-Mail finden Frauen, die von Gewalt betroffen sind, rund um die Uhr und kostenfrei Beratung und Unterstützung. Auch ehrenamtliche und professionelle Helfer*innen können sich mit Fragen an das Hilfetelefon wenden. 

Telefon-Beratung in 17 Fremdsprachen
Seit Januar 2017 berät das Hilfetelefon mithilfe von Dolmetscherinnen in zwei weiteren Sprachen: Albanisch und Kurdisch (Kurmandschi). Damit ist die telefonische Beratung beim Hilfetelefon nun in 17 Fremdsprachen möglich, darunter auch Arabisch und Farsi/Dari. Die Beratung erfolgt grundsätzlich anonym und durch qualifizierte Beraterinnen. Das Gespräch orientiert sich stets an den konkreten Fragen und Bedürfnissen der Ratsuchenden.

Das Menschenrecht auf ein sicheres und gewaltfreies Leben

Wie können Frauen mit Behinderungen besser vor Gewalt geschützt werden? Wie sieht eine bedarfsgerechte Unterstützung aus? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das aktuelle Newsletter des "Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen". Das dort abgedruckte Interview mit Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, ist hier nachzulesen.

Sexuelle Grenzverletzungen bei Menschen mit Behinderung

Das Medienprojekt Wuppertal plant für eine Dokumentation zum Thema »Sexuelle Grenzverletzungen bei Menschen mit Behinderung« Interviews mit Betroffenen und deren Angehörigen sowie mit Personen, die mit Menschen mit Behinderung arbeiten, und Expert*innen aus Beratungsstellen. Hierfür werden Teilnehmer*innen und Kooperationspartner*innen gesucht.

Der Schutz der Intimsphäre der interviewten Personen wird hierbei gewährleistet. Die filmischen Aufnahmen werden in Absprache mit den Interviewten durchgeführt. Es ist auch möglich, dass bei Menschen, die sich nicht verbalisieren können, z. B. Mitarbeiter*nnen oder Angehörige die erlebten Geschichten erzählen. Die Anonymisierung der Einrichtungen und der Betroffenen ist möglich, da es in dem Film nicht um eine Anklage geht, sondern um ein symbolisches Lernen aus erlebten Geschichten und dem Umgang damit.

Interessierte Personen und Institutionen melden sich bitte bei:
Medienprojekt Wuppertal
Fon: 0202-563 26 47
E-Mail: info@medienprojekt-wuppertal.de

Mehr Infos unter: Dokumentarfilmprojekt-ueber-sexuelle-grenzverletzungen-bei-menschen-mit-behinderung

Deutschland ratifiziert Istanbul-Konvention „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt"

Am 8. März zum internationalen Frauentag hat das Bundeskabinett die Ratifizierung beschlossen.

Damit soll der Schutz von Frauen vor allen Formen von Gewalt in Deutschland nachhaltig gestärkt werden. Das Übereinkommen verpflichtet die Staaten zu umfassenden Maßnahmen zur Stärkung des Rechts von Frauen auf ein gewaltfreies Leben.

„Mit der Ratifizierung ist die Arbeit jedoch noch nicht abgeschlossen. Es muss noch viel getan werden, um insbesondere Frauen mit Behinderung vor Gewalt zu schützen und ihnen nach erlebter Gewalt flächendecken barrierefreie Angebote bei Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern bereitstellen zu können“,  so Brigitte Faber, Projektleiterin im Weibernetz e.V., der bundesweiten politischen Interessenvertretung behinderter Frauen.

Nach wie vor ist für Frauen mit Behinderung der Zugang zu Einrichtungen des Hilfesystems aufgrund mangelnder Barrierefreiheit häufig verschlossen. Hier besteht weiterhin erheblicher Handlungsbedarf.

Pressemitteilung des Weibernetzes

Projekt Suse veröffentlicht Handbuch guter Praxis

Nach dreijähriger Projektlaufzeit wurde das Handbuch guter Praxis zum Aufbau regionaler inklusiver Netzwerke gegen Gewalt entwickelt.

Das Handbuch informiert umfassend über die vielen verschiedenen Maßnahmen im Projekt Suse - bundesweit und in den 5 Modellregionen. Darüber hinaus enthält es viele Anregungen zum Aufbau und zur Stärkung regionaler Vernetzungen und Kooperationen.

Die Förderung des Projekts Suse - sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken" durch Aktion Mensch ist Ende 2016 ausgelaufen.

Das Handbuch kann hier als barrierefreie PDF heruntergeladen werden

Weitere Informationen zum Suse Projekt unter: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/projekt-suse.html

Fragen und Antworten zur Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung, Version 2014-11-04

"Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung Fragen & Antworten für interessierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten"

Herausgegeben von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg, Arbeitskreis „Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung“

Hier geht es zum Download des PDF-Dokumentes

Gewaltschutz muss endlich barrierefrei werden! - Pressemitteilung des Weibernetz e.V.

Hier geht es zur Pressemitteilung im PDF-Format

BeSt - Beraten & Stärken

Bundesweites Modellprojekt 2015 - 2018
zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung
vor sexualisierter Gewalt in Institutionen

Durchgeführt wird das Modellprojekt in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für
Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V. (DGfPI
e.V.), der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Department für
Heilpädagogik und Rehabilitation, sowie bundesweit 10 kooperierenden Fachstellen mit dem
Arbeitsschwerpunkt sexualisierte Gewalt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Online-Plattform des Projekts SUSE für gewaltbetroffene Frauen mit Behinderung

Das bff - Projekt "SUSE sicher und selbstbestimmt" macht in einer Pressemitteilung auf Neuerungen im Projekt aufmerksam:

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich stark von Gewalt betroffen. Umso wichtiger ist es für diese Frauen, dass sie über ihre Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten Bescheid wissen. Das ist das Ziel des Projekts „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“.

Ein neuer Baustein des Projekts ist die Online-Plattform www.suse-hilft.de. Hier finden betroffene Frauen und Mädchen Anlaufstellen in ihrer Region. Wo gibt es bei mir in der Nähe eine Therapeutin, die Gebärdensprache kann? Wo finde ich eine Anwältin, die sich mit dem Thema Behinderung und Gewaltschutz auskennt? Welche Selbstbehauptungstrainerin macht Kurse auch für behinderte Frauen? Welche Materialen in Leichter Sprache zum Thema Gewalt gibt es? Solche Fragen kann suse-hilft.de beantworten.

Für betroffene Frauen und Mädchen, ihre Freund/innen und Angehörige, aber auch Mitarbeiter/innen aus Anti-Gewalt-Arbeit und  Behindertenhilfe beleuchtet die Seite zugleich Hintergründe und Wege aus der Gewalt. Die Webseite ist barrierefrei zugänglich und bietet Texte in schwerer und leichter Sprache sowie Gebärdensprachvideos. 

 „Dass Beratung und Unterstützung auch für sie da ist, ist vielen Frauen und Mädchen mit Behinderungen nicht bekannt. Suse-hilft.de bestärkt sie darin, sich die passenden Hilfen zu holen“, so Katharina Göpner, Referentin im Projekt Suse. „Frauen mit Behinderungen wissen oft nicht, was Gewalt ist und dass sie sich wehren dürfen. Für sie ist suse-hilft.de eine tolle erste Anlaufstelle. Zum Beispiel wenn sie in Einrichtungen und Heimen leben und diese nicht so einfach verlassen können“, ergänzt ihre Projektkollegin Rebecca Maskos. 

Träger des Projekts Suse ist der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V.  Suse wird noch bis Ende 2016 von der Aktion Mensch und der Heidehofstiftung finanziert. Der bff ist der Dachverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Er leistet Aufklärung, Sensibilisierung, Fortbildung und Politikberatung zum Thema Gewalt gegen Frauen und vertritt über 170 ambulante Fachberatungsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet

 www.suse-hilft.de

 

Informations- und Beratungsportal "Mädchen sicher inklusiv" ist online

Das Mädchenhaus Bielefeld e.V. hat im Juni 2015 ein dreijähriges Modellprojekt gestartet:„Gewaltprävention und Gewaltschutz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderung/chronischer Erkrankung - Aufklärung, Sensibilisierung, Vernetzung und Hilfe; Entwicklung von Unterstützungsangeboten für Beratungseinrichtungen“ finanziert vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Projekt wird begleitet durch die fachliche Expertise des NetzwerkBüros Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW. Wir wünschen dem Projekt mit seinen drei Mitarbeiterinnen viel Erfolg.

Zur Homepage das Projekts

Flyer zum Projekt

Informationen für UnterstützerInnen und Angehörige von Betroffenen sexualisierter Gewalt

Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V. (bff) informiert UnterstüzerInnen darüber wie sie Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind zur Seite stehen können. Folgende Fragen werden in dem Flyer u.a. beantwortet: Was ist sexualisierte Gewalt? Welche akuten und längerfristigen Folgen können auftreten? Wie kann ich helfen und wo finde ich selbst Unterstützung?

Der Flyer zum Download

Folgeprojekt „Ein Bundes-Netz-Werk für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“

Seit dem 1. Oktober 2016 führt das Weibernetz das Projekt: „Ein Bundes-Netzwerk für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“ durch. Das Projekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird vom Bundes-Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Ziel ist der Aufbau einer bundesweiten Vernetzungsstruktur für Frauenbeauftragte in Einrichtungen, ihre Unterstützerinnen und Trainerinnen.

Wie die beiden Vorgängerprojekte „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“ und „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen. Eine Idee macht Schule“ gezeigt haben, tragen Frauenbeauftragte wirkungsvoll zur Sensibilisierung und Gewaltprävention in Einrichtungen der Behindertenhilfe bei. Aktuell gibt es etwa 80 amtierende und aktuell in Ausbildung befindliche Frauenbeauftragte und 20 Trainerinnen-Tandems für Frauenbeauftragte aus 10 Bundesländern.

In dem neuen Projekt geht es darum ein Netzwerk zu schaffen, welches den Austausch und die Zusammenarbeit aller Frauenbeauftragten in Einrichtungen, ihrer Unterstützerinnen und der Trainerinnen für Frauen-Beauftragte stärkt und fördert.

Weitere Informationen zum Download

oder unter www.weibernetz.de/frauenbeauftragte

 

Ergebnisse des Daphne Projekts „Zugang von Frauen mit Behinderungen zu Opferschutz- und Unterstützungseinrichtungen bei Gewalterfahrungen“

Ziel dieses Projektes war es, die Zugangsmöglichkeiten und die Qualität verschiedener Unterstützungsinstitutionen im Hinblick auf die Erreichbarkeit für Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, die verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt sind oder waren, zu untersuchen. Partnerländer des europäischen Projektes waren neben Deutschland Österreich, Island und Großbritannien. Die Projekt - Methoden umfassten neben der Recherche der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen empirische Untersuchungen zu barrierefreiem Zugang von Opferschutz- und Unterstützungseinrichtungen sowie biographische Tiefeninterviews. Auf der Abschlusskonferenz in Wien wurden aus Good-practice-Beispielen abgeleitete Empfehlungen und Leitlinien vorgestellt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:

http://women-disabilities-violence.humanrights.at/de/countries/germany

Ergebnisse der Sonderauswertung der Bielefelder Studie

Die Studie zur Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland (s.u.) hat sich u.a. mit dem hohen Maß an strukturellen Benachteiligungen von Frauen, die in Einrichtungen leben, befasst. Unter nachfolgendem Link sind die Ergebnisse einer vertiefenden Sonderauswertung zu sehen.

http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Gewalterfahrungen-von-in-Einrichtungen-lebenden-Frauen-mit-Behinderungen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

Ausstellung Warnsignale häuslicher Gewalt - erkennen und handeln

Wann wird aus Streit Gewalt? Wann wird aus Fürsorge Kontrolle? Wie kann ich Grenzen erkennen und Konflikte in der Partnerschaft auf konstruktive Weise lösen? Was kann ich mir Gutes tun, um Stress frühzeitig zu erkennen oder erst gar nicht entstehen zu lassen?
Der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. bietet mit der Ausstellung »WARNSIGNALE häuslicher Gewalt – erkennen und handeln« und einem umfangreichen Begleitprogramm allen Interessierten Gelegenheit, sich offen mit den Schattenseiten von Liebe und Partnerschaft zu beschäftigen.

Nähere Informationen unter

http://www.frauenberatungsstellen-nrw.de/node/119

Bundesweite Telefonnummer zur Hilfe bei Gewalt: 08000 116 016

Rund um die Uhr erreichbar sind die Mitarbeiterinnen des neuen bundesweiten Hilfetelefons gegen Gewalt. Sowohl gewaltbetroffene Frauen als auch Angehörige, FreundInnen sowie Fachkräfte können sich anonym und kostenlos bei den Beraterinnen informieren, um z.B. eine Unterstützungseinrichtung vor Ort zu erfragen oder sich dorthin weitervermitteln zu lassen. Das Netzwerk von Frauen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW freut sich besonders über die Barrierefreiheit dieses Angebotes, sodass auch Frauen mit Behinderung davon profitieren können. Gehörlosen und hörgeschädigten Frauen stehen Informationen in Gebärdensprache zur Verfügung und sie können Anrufe per Computerkamera und zwischengeschaltetem Dolmetschdienst tätigen. Frauen mit Lernbehinderung oder geringen Deutschkenntnissen erhalten Informationen in Leichter Sprache. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen ist der Dienst auch von nicht Deutsch sprechenden Frauen nutzbar.

https://www.hilfetelefon.de/de/startseite/

Weibernetz e.V. fordert: Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung im Koalitionsvertrag verankern

Das NetzwerkBüro schließt sich den Forderungen der Bundeskolleginnen vom Weibernetz e.V. an, gezielte Gewaltschutz - Maßnahmen im Koalitionsvertrag zu verorten.

Nähere Informationen zum Download.

Leitfaden zum Umgang mit Gewalt für Einrichtungen der Behindertenhilfe

Weibernetz e.V., die bundesweite Interessenvertretung behinderter Frauen, hat eine Checkliste zur Gewalt-Prävention und -Intervention erstellt. Diese soll Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie ambulanten Diensten und teilstationären Diensten bei der Implementierung erfolgreicher Strategien zum Schutz vor und Umgang mit Gewalt unterstützen.

http://www.weibernetz.de/gewalt.html

Gewaltschutz für Frauen und Mädchen mit Behinderung verbessern

Die staatliche Koordinierungsstelle nach Art. 33 UN-Behindertenrechtskonvention der Bundesregierung soll als Schnittstelle zwischen Zivilgesellschgaft und staatlicher Ebene die Durchführung von Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Konvention begleiten. Dabei werden Menschen mit Behinderung aus verschiedenen Handlungsfeldern als relevante Akteure in den Umsetzungsprozess eingebunden. Zu diesem Zweck wurde ein Inklusionsbeitrat gegründet, in dem unsere Kolleginnen auf Bundesebene (Weibernetz e.V.) mitarbeiten. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit liegt jetzt vor: ein Positionspapier zum Thema Gewaltschutz, in dem der Fachausschuss Freiheits- und Schutzrechte, Frauen, Partnerschaft, Bioethik Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der UN-BRK zum Schutz von Fauen und Mädchen mit Behinderung vor Gewalt zusammenfasst.

Zum Positionspapier Frauen und Mädchen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen.

Frauen mit Behinderung in der Psychotherapie

Die Bielefelder Studie zur Lebenssituation von Frauen mit Behinderung (s.u.) hat das große Ausmaß der Gewalt an Frauen mit Behinderung mit handfesten Daten belegt. Der großen Zahl gewalttraumatisierter Frauen steht ein erschreckend geringes Kontingent an Therapieangeboten gegenüber. Bereits 2007 veranstaltete der Frauennotruf Hannover eine Fortbildung zum Thema: Frauen mit Behinderungen in der Psychotherapie: Informationen – Methoden – Hilfestellung für die Arbeit mit sexuell traumatisierten Klientinnen. Mit Dr. Aiha Zemp, Begründerin der FaBS, Fachstelle Behinderung und Sexualität in Basel, wurde eine versierte Koryphäe (Anführerin) für die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung als Referentin gewählt. Dr. Zemp, selbst schwer körperbehindert, ist inzwischen leider verstorben, ihr Einsatz für die Grundrechte behinderter Menschen bleibt unvergessen.

Zur Dokumentation der Fortbildung in Hannover

Barrierefreie Datenbank des Bundesverbandes Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V. mit über 500 Hilfeangeboten in Deutschland

Der hohen Gewaltbetroffenheit von Frauen und Mädchen mit Behinderung steht ein erschwerter Zugang zu Hilfsangeboten entgegen. Nun ermöglicht eine neue barrierefreie Homepage des bff den Zugang zu Beratung und Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Behinderung. Laut bff lässt sich die Seite mit Screenreadern gut navigieren. Außerdem sind Videos in Deutscher Gebärdensprache sowie Texte in Leichter Sprache zu finden. Eine ausführliche Infothek enthält leicht verständliche Texte zu verschiedenen Formen von Gewalt, den Auswirkungen von Gewalt sowie Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe. Zugleich sind dort viele weiterführende Literaturtipps für professionell Tätige, Betroffene und Interessierte zu finden. Zur bff Homepage finden Sie hier:

http://www.frauen-gegen-gewalt.de/organisationen.html

Studie der Universität Bielefeld liefert erstmalig repräsentative Daten zu Belastungen, Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen sowie zur Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen in Deutschland

Erste Ergebnisse der Studie "Lebenssituation, Belastungen, Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen von behinderten Frauen in Deutschland" wurden auf einer Veranstaltung des Weibernetz, der bundesweiten politischen Interessenvertretung behinderter Frauen, veröffentlicht.

Die Studienergebnisse bestätigen die Erwartungen vieler Expert/innen: Frauen mit Behinderung sind zu einem weit höheren Anteil in ihrem Leben von Gewalt, Übergriffen und Diskriminierung betroffen als der Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung.
Ein beispielhaftes Projekt als Prävention und zum Schutz vor Gewalt war das Pilotprojekt `Frauenbeauftragte in Einrichtungen der Behindertenhilfe‘ von Weibernetz e.V. in Kooperation mit Mensch Zuerst – Netzwerk People First Deutschland e.V. „Es sollte in allen Wohnheimen und Werkstätten Frauenbeauftragte geben! Dazu bedarf es einheitlicher Regelungen im Gesetz oder in Verordnungen wie der Werkstättenmitwirkungsverordnung“, fordert Magdalene Ossege vom Vorstand des Weibernetz e.V..
Zugleich muss das spezialisierte Hilfesystem, bestehend aus Frauenberatungsstellen, Frauennotrufen, Interventionsstellen und Frauenhäusern, sich noch mehr gegenüber Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen öffnen. Dafür setzt sich der Bundesverband Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen - bff e.V. mit dem Projekt Zugang für alle! ein. Viele Fachstellen gehen bereits verstärkt auf behinderte Frauen zu und unterstützen sie. „Häufig fehlt den Stellen dafür aber das nötige Geld. Wir erhoffen uns von den Studienergebnissen, dass viele Geldgeber/innen nun auch den Handlungsbedarf erkennen“, sagt Katharina Göpner, die das Projekt Zugang für alle! im bff bearbeitet.

Link zur Kurzfassung der Studie

Langfassung der Studie

http://www.weibernetz.de


Ratgeber für Frauenberatungsstellen, Frauennotrufe und Frauenhäuser zur Beratung von Frauen und Mädchen mit Behinderung

Eine echte Bereicherung! Wir freuen uns über den neuen Beratungsführer des Weibernetz e.V., der bundesweiten politischen Interessenvertretung behinderter Frauen. Die 70 - seitige Grundlagenbroschüre reagiert auf die wachsende Öffnung von Frauenberatungsstellen und -Notrufen für die Beratung von Frauen mit Behinderung und will laut Verfasserinnen Licht in den Dschungel der Rechte behinderter Frauen bringen.

Zum Download der Broschüre "Gut beraten"

Leitfaden für Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen

Die oben beschriebene BMFSFJ Studie hat gezeigt, dass gewaltbetroffenen Frauen mit Behinderung der Zugang zu Beratungs- und Schutzeinrichtungen aufgrund vielfältiger Barrieren erschwert wird. Es gibt sehr wenige TherapeutInnen, die auf die Bedürfnisse von Frauen mit Behinderung eingerichtet sind, dies betrifft v.a. Frauen mit Lernbehinderung. Frauenberatungseinrichtungen, die Angebot für Frauen mit Behinderung erweitern möchten, bietet ein neu herausgegebener Leitfaden für Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen zum Erstkontakt mit gewaltbetroffenen Frauen mit Behinderung Unterstützung. Erstellt wurde der Ratgeber von Weibernetz, der bundesweiten politischen Interessenvertretung behinderter Frauen, dem bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe - Frauen gegen Gewalt und der Frauenhauskoordinierung.
Der Leitfaden gibt Anregungen, welche Aspekte bei welcher Beeinträchtigung dringend zu beachten sind. Neben
konkreten Fragen für den Erstkontakt gehören dazu z.B. die Voraussetzungen, die in einem Frauenhaus oder einer Fachberatungsstelle gegeben sein müssen, um eine blinde Frau, eine Frau im Rollstuhl, eine Frau mit
Lernschwierigkeiten etc. zu unterstützen und zu beraten.

http://www.weibernetz.de

Entlastung der Pflegenden ist wichtige Voraussetzung zum Schutz vor Gewalt

Das NetzwerkBüro schließt sich einer Pressemitteilung des Sozialverband Deutschland (SOVD) an:

„Wer Gewalt in der Pflege verhindern will, muss auch für angemessene Arbeitsbedingungen der haupt- und ehrenamtlich Pflegenden sorgen. Chronische Zeitnot, Überlastung und Überforderung lassen pflegenden Angehörigen und professionellen Pflegekräften wenig Spielraum, um mit Pflegesituationen, in denen es zu Gewalt kommen kann, deeskalierend umzugehen. Eine Verbesserung der Personalausstattung der Pflegeeinrichtungen und ein deutlich höherer Anteil professioneller Pflege und Betreuung zu Hause, der von der Pflegeversicherung bezahlt wird, sind aus Sicht des SoVD NRW notwendige Voraussetzung für eine gewaltfreie Pflege.

Es ist Gewalt, wenn Pflegebedürftige künstlich ernährt werden, Windeln tragen und beruhigende Medikamente nehmen müssen, allein weil den Pflegekräften die Zeit für die bedarfsgerechte Betreuung beim Essen, Toilettengang und in der Nacht fehlt. Es ist auch Gewalt, wenn die pflegende Tochter  die demenzerkrankte Mutter für eine Stunde einschließen muss, weil sonst der Zusammenbruch droht.

Zwei Drittel der rund 509.000 in NRW als pflegebedürftig anerkannten Menschen, werden von Familienmitgliedern zuhause gepflegt. Zwei Drittel dieser Angehörigen wiederum pflegen ohne professionelle Unterstützung und Entlastung. Im Falle von demenzerkrankten Pflegebedürftigen leisten sie nicht selten bis zu 60 Stunden Pflegearbeit in der Woche.

Der Umfang häuslicher Unterstützung durch professionelle Pflegedienste, der von der Pflegeversicherung übernommen wird, ist viel zu gering. Die Personalausstattung in den Heimen reicht ebenfalls bei Weitem nicht aus, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.“

http://www.sovd.de

Sexuellen Missbrauch auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe bekämpfen

Nicht nur Klöster und Internate, sondern auch die Einrichtungen der Behindertenhilfe müssen sich verstärkt dem Thema "sexueller Missbrauch" stellen, verlangt die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. - ISL. "Wir fordern alle Institutionen der Behindertenhilfe auf, die Tradition des Wegschauens und Vertuschens zu beenden und stattdessen sexuellen Missbrauch in ihren Einrichtungen ohne Tabus aufzudecken und zu bekämpfen," sagte Geschäftsführerin Sigrid Arnade gegenüber kobinet.

Es sei hinlänglich bekannt, dass behinderte Menschen noch häufiger Opfer sexueller übergriffe werden als nichtbehinderte Frauen und Männer: In einer Entschließung des Europäischen Parlaments vom April 2007 heißt es laut Arnade, dass das Risiko von Frauen mit Behinderungen, Opfer sexueller Gewalt zu werden, dreimal so hoch ist wie von Frauen ohne Behinderungen. Strukturelle Bedingungen in Institutionen begünstigen oftmals die Gewalt. So berichteten zwei österreichische Studien zur sexuellen Gewalt in Einrichtungen, dass 64 Prozent der befragten Frauen mit Behinderungen und 50 Prozent der befragten Männer mit Behinderungen bereits sexuelle Gewalt erlebt haben. Deshalb seien auch behinderte Menschen über ihre Organisationen in die geplanten runden Tische zu diesem Themenkomplex einzubeziehen.

Es ist nach Arnades Angaben davon auszugehen, dass sexuelle Gewalt in allen Einrichtungen der Behindertenhilfe vorkommen kann, seien es Wohnheime, Werkstätten für behinderte Menschen, Berufsbildungs- oder Berufsförderungswerke. Allen behinderten Menschen in solchen Institutionen müssen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse angeboten werden, um sie darin zu bestärken, nein zu sagen und sich zu wehren," fordert Arnade. Außerdem müssten sie Zugang zu externen Beratungsstellen haben. Des Weiteren sei jeder und jedem MitarbeiterIn deutlich zu machen, dass sexueller Missbrauch nicht geduldet werde. Jeder Verdacht sei zur Anzeige zu bringen. Zur Aufarbeitung der vergangenen und gegenwärtigen Missbrauchsfällte warnt Arnade: "Mit der Aufdeckung der Taten darf nicht gewartet werden, bis sie verjährt sind. Mit der Aufklärung muss jetzt begonnen werden, und zwar sofort!"

Kontakt: Dr. Sigrid Arnade
Tel.: 030/4057 1412
mail: sarnade@isl-ev.de

LAUTERSTARKEFRAUEN - Projekt zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung

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Mit dem Projekt LAUTERSTARKEFRAUEN möchte die BAG SELBSTHILFE e.V. mit ihrem Arbeitskreis Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung einen Beitrag leisten zur Enttabuisierung des Themas Gewalt gegen Frauen mit Behinderung. Das Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit der LAG SELBSTHILFE NRW und dem NETZWERKBÜRO Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW.

Schweigen bereitet den Nährboden

Gewalt stellt eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen dar. Das Thema Gewalt gegen Frauen findet inzwischen mehr und mehr gesellschaftliche Beachtung. Dagegen wurde lange tabuisiert, dass auch Frauen mit Behinderung von Gewalt betroffen sind

Der Artikel, erschienen in der SELBSTHILFE 2 / 2008 (Zeitschrift der BAG Selbsthilfe e.V.), steht hier als Bilddatei und hier als Worddokument hier zur Verfügung.